Kaum eine andere Kinderkrankheit ist so ansteckend wie Windpocken.
Rund 700 000 Kinder in Deutschland bekommen sie jedes Jahr, Hauptbetroffene sind die Fünf- bis Neunjährigen. Allerdings treten de juckenden Bläschen, wie viele andere Kinderkrankheiten, immer öfter erst später auf - nicht selten noch nach dem zehnten Lebensjahr. In der Regel machen Windpocken kaum Probleme. Völlig harmlos sind sie aber keineswegs. Manchmal können Nervensystem und Gehirn betroffen sein, und jedes dritte Kind ist gefährdet, sich eine bakterielle Infektion zuzuziehen; auch Entzündungen des Mittelohrs, der Lunge oder der Nieren sind möglich. Besonders gefährlich sind Windpocken, wenn das Kind bereits unter einer Immunschwäche leidet. Ist die körpereigene Abwehr herabgesetzt, zum Beispiel durch Krebsmedikamente oder durch eine hohe Dosis Kortison, kann die Krankheit sehr heftig ausbrechen oder sogar tödlich verlaufen. Zur Sicherheit werden darum in den Kliniken die Windpockenfälle stark isoliert. Schutz bietet auch hier eine Impfung.