Verantwortungsvolle Eltern rauchen nicht vor ihrem Kind. Aber auch, wer dafür auf den Balkon geht, gefährdet womöglich sein Baby. Neue Forschungsergebnisse zeigen: Schon die Kleidung der rauchenden Eltern überträgt Schadstoffe, die über die Haut des Kindes tief in dessen Organismus eindringen!
Das hat eine Untersuchung des Instituts für Hygiene und Biotechnologie (IHB) an den Hohenstein-Instituten bei Stuttgart ergeben. Das Nervengift Nikotin wird durch Hautschweiß aus der Kleidung herausgelöst. Etwa wenn Eltern ihre Kinder auf den Arm nehmen.
Die Forscher hatten zum Nachweis dieser Schadstoff-Übertragung das Modell einer Babyhaut entwickelt– ein 3D-Modell, das in seiner Beschaffenheit der Haut von Babys und Kleinkindern gleicht.
Erschreckend: Im Laborexperiment schädigten die Schadstoffe aus dem Zigarettenrauch die Hautzellen massiv; sie veränderten z. B. ihre Form und starben bei hoher Konzentration sogar ab. Ebenso zeigten Nervenzellen, die insbesondere in der frühen Entwicklungsphase des Menschen aktiv sind, deutliche Veränderungen und waren nicht mehr in der Lage, sich untereinander richtig zu vernetzen.
Nur 30 Prozent des Zigarettenrauchs wird von Rauchern oder Passivrauchern eingeatmet. Der Großteil lagert sich auf Oberflächen oder eben in der Kleidung ab. Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang von Rauch aus dritter Hand („thirdhand smoke“).