Die Kindernase läuft und läuft. Hält man den Kleinen jedoch ein Taschentuch vors Gesicht, herrscht häufig Ratlosigkeit. «Naseputzen bringt man Kindern am besten bei, indem man ein Spiel daraus macht», weiß der Freiburger Hals-Nasen-Ohrenarzt Michael Deeg. Am einfachsten geht es mit einer Art Trockenübung, die den Kindern vorgemacht wird: Man atmet demonstrativ ein, macht den Mund zu und pustet dann die Luft schnaubend durch die Nase heraus. «Meistens sind die Kinder ganz begierig darauf, bei so etwas mitzumachen», sagt Deeg. Im nächsten Schritt lässt man die Kleinen die Luft dann in ein Taschentuch hineinblasen, und schon haben sie das Prinzip verstanden.
Funktioniert das nicht, sind Nasenballons eine gute Alternative. Diese Ballons ähneln normalen Luftballons und werden in ein Nasenloch gesteckt. Hält man dann das andere Nasenloch zu, müssen die Kinder versuchen, den Ballon aufzupusten. «Ein Riesenspaß für die Kleinen - und zusätzlich eine gute Möglichkeit zu überprüfen, ob tatsächlich Luft ausgepustet wird», berichtet Deeg.
Die Ballons helfen auch, wenn sich Luft in Mittelohr angesammelt hat und die Kleinen einen Druckausgleich machen sollen. Deeg erläutert: «Das ist wegen der schmalen Atemwege und der Polypen, auch Rachenmandeln genannt, die in diesem Alter vergrößert vorkommen, ein häufiges Problem. Ohne den Ballon ist es für die Kinder sehr schwierig, das Prinzip des Druckausgleichs zu verstehen.» Erhältlich sind die Ballons in der Apotheke. Lernen kann die Techniken im Prinzip jedes Kind, das die Anweisungen versteht. «Versuchen kann man es etwa ab dem dritten Lebensjahr», empfiehlt Deeg.