Eltern sollten Säuglinge nicht mit normalem Honig füttern - die Kleinen könnten im Extremfall daran sterben. Im ersten Jahr sollte man ihnen keinen Bienenhonig geben, weil dieser Keime eines bestimmten Bakteriums enthalten kann, erklärte Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Bonn. Die Keime siedeln sich im Darm an und bilden dort ein gefährliches Gift. In seltenen Fällen seien Säuglinge nach dem Verzehr an einer Atemlähmung erstickt.
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Denn das Gift mit dem Namen Botulinumtoxin ist das gleiche Nervengift, das als Botox zur Anti-Falten-Behandlung gespritzt wird. Es verhindert die Übertragung von Impulsen an die Nervenzellen und lähmt so die Muskeln. Panik sei dennoch fehl am Platze, beruhigte Gahl. Dass Kinder an Botulismus sterben, ist in Deutschland nur ganz selten vorgekommen. In den USA trete das Bakterium hingegen häufiger auf. Da heute viele Sorten importiert werden, kann man die Gefahr nicht ganz ausschließen, erläuterte die Ernährungswissenschaftlerin. Deshalb sollten Eltern aus reiner Vorsicht auf Honig verzichten.
Für Kleinkinder ab einem Jahr ist Honig ungefährlich - der Darm ist inzwischen so weit entwickelt, dass er mit den Bakterien im Zweifelsfall klar kommt. Die Empfehlung gilt wirklich nur für Säuglinge. Sie gilt auch nicht für Honig als Bestandteil von verarbeiteten Nahrungsmitteln, stellte Gahl klar. Wenn etwa Baby-Gläschen mit Honig gesüßt seien, so werde dieser vorher erhitzt, was etwaige Bakterien abtötet.