wo ist denn da die Zahl, mh?
Das Propagandabild vom "Bolschewisten" sowie bekannt gewordene Grausamkeiten sowjetischer Soldaten an deutschen Zivilisten lösten parallel zum sowjetischen Vormarsch ab Oktober 1944 gewaltige Flüchtlingstrecks der deutschen Bevölkerung aus. Zunächst aus Ostpreußen, schließlich aus Schlesien und Pommern zogen Millionen in den Wintermonaten 1944/
45 bei Schnee und Kälte zumeist zu Fuß mit Handwagen oder mit Pferdefuhrwerken in das westliche Reichsgebiet. Viele Fluchtwillige wurden zuvor von politischen Leitern zu lange vom Verlassen ihrer Orte zurückgehalten. Wer von der schnell vorrückenden Roten Armee eingeholt wurde, dem drohten Mißhandlung, Vergewaltigung und Ermordung. Zahlreiche Flüchtlingstrecks gerieten zwischen die Fronten und wurden aufgerieben. Zehntausende starben zudem an Hunger, Erfrierungen oder durch gezielte Tieffliegerangriffe der Alliierten.
Nahezu 800 Kriegs- und Handelsschiffe zog die deutsche Kriegsmarine Ende Januar 19
45 in der Ostsee zusammen, nachdem durch die sowjetische Winteroffensive 19
45 Ostpreußen eingeschlossen und der Landweg nach Westen versperrt war. In einer einzigartigen Rettungsaktion konnten bis Mai 1945 etwa 1,5 Millionen Zivilisten und rund 500.000 Wehrmachtssoldaten aus Ostpreußen, Pommern und Kurland nach Dänemark und Schleswig-Holstein evakuiert werden. Fast 9.300 Flüchtlinge starben am 30. Januar 19
45 hingegen bei der Torpedierung des Lazarettschiffs "Wilhelm Gustloff" durch ein sowjetisches U-Boot. Rund 1,6 Millionen Schlesier waren zunächst ins Sudetenland und in das sogenannte Protektorat Böhmen und Mähren geflohen. Zum Zeitpunkt der deutschen Kapitulation am 8. Mai 19
45 befand sich fast die Hälfte der über 15 Millionen umfassenden deutschen Bevölkerung der Ostprovinzen sowie der Siedlungsgebiete in Ungarn, Rumänien und Jugoslawien westlich der Oder und Neiße. Viele der Daheimgebliebenen waren der Rache vor allem von Tschechen und Polen ausgesetzt, Tausende wurden ermordet.
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