Grundschulkinder brauchen durchschnittlich rund 10 Stunden Schlaf, da sind sich Schlafmediziner einig. Natürlich sei das Schlafbedürfnis der einzelnen Kinder recht verschieden, sagt Prof. Jürgen Zulley, Schlafforscher an der Universität Regensburg. Es gibt untercshiedliche Schlaftypen:
* Langschläfer
* Kurzschläfer
* Morgentypen, auch „Lerchen“
* Abendtypen, auch „Eulen“
Lerchen, weil sie morgens früh aufstehen, vormittags gut arbeiten können und abends zeitig müde werden. Im Gegensatz zu den Eulen, die am Nachmittag ihr „Hoch“ haben, abends lange munter und dafür morgens recht müde sind.
„Umerziehen“ lässt sich der jeweilige Schlaftyp übrigens nicht. Denn die jeweilige Eigenschaft ist im Wesentlichen genetisch vorgegeben - kommt aber gar nicht mal so häufig vor. Die meisten Menschen nämlich befinden sich in der Mitte der Extreme und sind damit „Normalschläfer“.
Schläft mein Kind genug?
Wie findet man nun heraus, ob ein Grundschüler genug schläft? Man lässt ihn am Wochenende oder in den Ferien so lange schlafen, wie er will, und vergleicht diese Ruhezeiten mit denen an Wochentagen. Dieses Experiment machten der Freiburger Schlafforscher Ulrich Rabenschlag und sein Team vor mehr als zehn Jahren mit 1000 Grundschulkindern aus Freiburg und rund 7000 Grundschulkindern aus dem gesamten Bundesgebiet.
Ihr Ergebnis: Innerhalb der Schulwoche finden Kinder ein bis zwei Stunden weniger Schlaf als in der Ferienzeit und am Wochenende. Schon eine Stunde weniger Schlaf jedoch, das haben auch israelische Schlafforscher herausgefunden, kann erheblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit von Kindern haben. Ihre Aufmerksamkeit lässt schneller nach.
Die Folgen: Sie sind öfter nervös, ängstlich oder haben sogar Probleme mit Mitschülern.
Eine unguter Zustand also, der Erwachsenen beileibe nicht fremd ist. Je länger wir wach sind, desto mehr nimmt unser Schlafbedürfnis zu, wir werden schlaftrunken. Eine treffende Beschreibung.
Denn „nach 24 Stunden ohne Schlaf verhalten wir uns wie mit einem Promille Alkohol im Blut, inklusive Selbstüberschätzung“, sagt Jürgen Zulley.