Sekundäre Sterilität: Nach dem ersten Kind plötzlich unfruchtbar
Experten sprechen von sekundärer Sterilität, wenn es länger als ein Jahr nicht mit einer zweiten Schwangerschaft klappt. Man geht davon aus, dass diese bei jedem fünften Paar auftritt. Dann kann die ersehnte, aber ausbleibende Schwangerschaft ebenso belastend sein wie bei Paaren, die noch gar kein Kind haben.
Erschwerend ist, dass Freunde und Verwandte, die eingeweiht sind, selten Verständnis für die Nöte des Paares zeigen.
Gründe, weshalb es mit einer zweiten Schwangerschaft nicht klappt
Wie kann es sein, dass es mit der Zeugung des ersten Kinds problemlos klappt, beim zweiten aber plötzlich nicht mehr? „Manchmal ist im Zuge der Entbindung des ersten Kinds ein Eileiter verklebt worden. In anderen Fällen befinden sich Frauen in fortgeschrittenem Alter und verfügen über keine Eizellen mehr“, antwortet Professor Dr. Bernd Hinney, ärztlicher Leiter der Kinderwunsch-Sprechstunde der Uniklinik Göttingen.
Ab 40 Jahren problematisch
Kritisch wird es insbesondere ab 40 Jahren. Ein weiterer Grund für Zeugungsschwierigkeiten: Wer schon lange zusammen ist, hat statistisch gesehen einfach nicht mehr ganz so häufig Sex wie zu Anfang der Paarbeziehung.
Es gibt noch weitere Faktoren, die dem Kinderwunsch im Wege stehen. Zu den wichtigsten gehören: bei Frauen eine Überproduktion männlicher Hormone (in 30 bis 40 Prozent aller Fälle), das PCO-Syndrom (ebenfalls ein Hormonproblem, bei dem die Reifung der Eizelle gestört wird) und ein zu seltener Eisprung.
Bei Männern können verschiedene Hodenschäden sowie ein ungesunder Lebenswandel dazu führen, dass die Qualität der Samen nicht mehr ausreichend ist. „Wir haben auch eine große Anzahl von Fällen, in denen Eizellen und Spermien einfach nicht zusammenpassen - ohne dass jemand sagen kann, woran das liegt“, erläutert Dr. Bernd Hinney.