Eltern setzen das erstgeborene Kind stärker unter Druck als dessen Geschwister. Das berichtet der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte unter Berufung auf eine britische Umfrage. Demnach erwarten die meisten Mütter, dass das älteste Kind am erfolgreichsten in seinem beruflichen Werdegang sein wird. Und weil sie in die Erstgeborenen die größten Erwartungen setzen, üben sie auch besonders hohen Druck auf sie aus. Zugleich identifizieren sich Eltern am meisten mit dem ältesten Kind und projizieren auch ihre eigenen Lebenserwartungen auf den Nachwuchs. Monika Niehaus, Kinderärztin: „Ein wichtiger Hinweis dieser Umfrage lautet also: Eltern sollten ihre eigenen Erwartungen an ihre Kinder überdenken und vermeiden, ihre Lebensziele auf ein Kind zu übertragen“. Die Förderung sollte an die individuellen Bedürfnisse des Kindes angepasst sein: „Denn je größer der Druck, desto höher wird das Risiko, dass das Kind ängstlich und depressiv wird.“