7 Grundregeln für die richtige Erziehung




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7 Grundregeln für die richtige Erziehung

Ungelesener Beitragvon Danie » Sonntag 9. August 2009, 17:05

Eltern sollten wieder mehr auf ihre Intuition, ihr Bauchgefühl hören – das rät Kinderpsychiater und Bestseller-Autor Dr. Michael Winterhoff (53) aus Bonn. Wenn das Kind zu viel redet – sagen sie ihm, dass es ruhig sein soll. Wenn es immer noch den Schnuller – lassen Sie sich nicht darauf ein.

Wenn ich davon spreche, dass sich der Erwachsene gegenüber seinem Kind abgegrenzt verhalten sollte, bedeutet das eine Rückkehr. Eine Rückkehr allerdings nicht zu autoritären, sondern zu intuitiven Erziehungsmethoden.

Wenn ein Kind beispielsweise zu sprechen beginnt, ist das für Eltern ein besonderer Moment, auf den sie sich lange gefreut haben.

Je länger das Kind jedoch diese Fähigkeit besitzt und exzessiv von ihr Gebrauch macht, desto häufiger stellt sich normalerweise bei gewissen Gelegenheiten das Gefühl ein, das Kind müsse gerade jetzt im Moment nicht unbedingt reden, sondern könne sehr wohl für einen Moment ruhig sein.

Eltern, die sich auf ihre Intuition verlassen, würden dementsprechend dem Kind abverlangen, dass es zu bestimmten Zeiten auch mal still zu sein hat.

Diese Reaktion kann nur aus dem Bauch heraus erfolgen. Denn wer den Fehler begeht, eine derartige Situation über den Kopf zu lösen, wird wahrscheinlich schnell dazu neigen, dem Kind partnerschaftlich erklären zu wollen, warum es denn gerade jetzt im Moment nicht reden solle, und sich dabei in eine fruchtlose Diskussion verstricken.

Ein gutes Beispiel für fehlende Intuition ist auch die heute grassierende Manie, immer ältere Kinder mit Schnuller bzw. Flasche versorgen zu müssen. Intuitiv sollte es so sein, dass Eltern irgendwann diese typischen Kennzeichen des Säuglingsalters satt haben und ihr Kind als größeres Kind wahrnehmen, welches diese Dinge nicht mehr nötig hat.
Mich zu hassen, macht dich auch nicht schöner...

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von Anzeige » Sonntag 9. August 2009, 17:05

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Re: 7 Grundregeln für die richtige Erziehung

Ungelesener Beitragvon Danie » Sonntag 9. August 2009, 17:06

DER FALL
Janina ist fünf Jahre alt. Sie hat den Tag über draußen gespielt und sitzt nun am späten Nachmittag in der Badewanne. Während sie mit ihren Wassertieren und anderem Spielzeug beschäftigt ist, holt die Mutter das Shampoo und sagt ihrer Tochter, sie möge sich bitte so hinsetzen, dass sie ihr die Haare waschen könne.
Janina hat dazu jedoch überhaupt keine Lust, sie spielt weiter mit ihren Tieren und sagt ihrer Mutter, Haarewaschen sei heute doch gar nicht nötig. Diese geht sofort dazu über, Erklärungen dafür zu suchen, warum dieser Akt doch nötig sei.

DER FEHLER
Janinas Mutter handelt im Beispiel voll und ganz nach dem Konzept „Kind als Partner“, ohne dabei das Alter ihrer Tochter zu berücksichtigen. Würde sie das Kind als Kind sehen, herrschte bei ihr nicht die Vorstellung vor, Janina durch Erklären dazu bewegen zu müssen, dass die Haare gewaschen werden.
Vor allem könnte ein objektives Nachdenken der Mutter aufzeigen, dass sie keineswegs autoritär handelt, wenn sie ihrer Tochter auch gegen deren vermeintlichen „Willen“ die Haare wäscht, sondern ihr damit eine Orientierung gibt, die sie im Leben immer wieder brauchen wird.
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Kinder sind keine Partner

Ungelesener Beitragvon Danie » Sonntag 9. August 2009, 17:11

Es ist mittags, 13 Uhr, irgendwo im Deutschland des Jahres 2008. In der dreiköpfigen Familie Schmidt ist soeben das Mittagessen beendet worden, folgende Szene schließt sich an: Die zweijährige Tochter Mia wird von ihrer Mutter gefragt, ob sie denn heute gerne einen Mittagsschlaf halten möchte oder lieber doch nicht.

Mia überlegt hin und her, ihre Eltern warten geduldig auf die Entscheidung ihrer Tochter, denn manchmal hat Mia auch einfach keine Lust auf Mittagsschlaf. Doch heute befindet sie, sie sei müde und wolle durchaus schlafen. Es müsse aber selbstverständlich das übliche Einschlafritual ablaufen.

Und das sieht so aus: Mia legt sich in die Mitte, rechts und links davon liegen Vater und Mutter. Nun darf Mia beide so lange an der Nase festhalten, bis sie irgendwann eingeschlafen ist. Sie glauben nicht, dass sich solche Szenen wirklich abspielen? Dass sich Eltern von ihren Kindern im wahrsten Sinne des Wortes an der Nase herumführen lassen, ohne dass ihnen auffällt, dass dieser Zustand möglicherweise nicht in Ordnung ist?

Nun, Kinder tun genau das, und die Eltern spielen mit. Jeden Tag, in immer mehr Familien.

Die drei häufigsten Fehler, mit denen Eltern aus ihren Kindern Tyrannen machen:


Partnerschaft
Der Erwachsene sieht Kinder auf gleicher Ebene und unterliegt der Vorstellung, man könne bereits kleine Kinder über Erklären und Verstehen erziehen. Dahinter steht ein Freundschaftskonzept und ein starker Wunsch nach Harmonie.

Eltern, die so handeln, wollen um jeden Preis im Einklang mit ihren Kindern leben, setzen auf allzeit gutes Verständnis und das Verschwinden innerfamiliärer Hierarchien. Daraus resultierende endlose Diskussionen nehmen den Kindern jegliche Sicherheit im Umgang mit Erwachsenen.

Das Kind soll als gleichberechtigter Partner für seine Eltern fungieren und wird dadurch häufig zusätzlich mit Themen und Verhaltensweisen überfordert, für die es definitiv zu jung ist.


Projektion
Der Erwachsene gerät in Abhängigkeit vom Kind, weil er die positiven Bezüge zu seiner Umwelt weitestgehend verloren hat.

Er fühlt sich häufig von der technischen Entwicklung, von sozialen Einflüssen oder von der schieren Informationsflut überfordert und sucht deshalb verstärkt nach Anerkennung und Liebe. Das Kind bietet sich hier als ideale Kompensation an.

Dieser Prozess findet natürlich unbewusst statt, nichtsdestotrotz handelt es sich um einen emotionalen Missbrauch des Kindes. Der Wunsch nach Liebe und Anerkennung wird nämlich nun in das Kind hineinprojiziert. Folglich wird das Kind verantwortlich, dem Erwachsenen zu geben, was jener entbehrt. Der Erwachsene seinerseits möchte vom Kind geliebt werden.

Das hat, um es noch einmal ausdrücklich zu sagen, nichts damit zu tun, dass sich jeder Vater, jede Mutter freut, wenn er oder sie Liebe und Zuneigung vom Kind erfährt. Diese Erfahrung ist normalerweise an keinerlei Bedingungen geknüpft, sie wird immer wieder durch Zufall gemacht.

Die Beziehungsstörung der Projektion dagegen bedeutet, dass Erwachsene auf diese Liebe und Zuneigung angewiesen sind und damit dem Kind keine Struktur mehr vorgeben können. Es herrscht die latente Angst, das Kind könne diese Vorgabe als restriktiv empfinden und dann dem Erwachsenen die Zuneigung verweigern.

Die Folge ist eine Machtumkehr: Das Kind verbleibt in der frühkindlichen Fantasie, über dem Erwachsenen zu stehen und ihn steuern zu können.


Symbiose
In der Symbiose verschmilzt die Psyche eines Elternteiles mit der des Kindes.

Hintergrund dafür ist eine scheinbar nicht zukunftsweisende Gesellschaft. Die beim Elternteil fehlenden Anteile wie Glücklich- oder Zufriedensein werden unbewusst aus der Psyche des Kindes entnommen und in die eigene Psyche integriert.

Aus diesem Grund ist dann das Glück des Kindes plötzlich das des Elternteiles. Dieser fühlt für das Kind, er denkt für das Kind und geht beispielsweise auch für das Kind in die Schule.

Diese Eltern nehmen vieles im Hinblick auf das kindliche Verhalten gar nicht mehr wahr. Sie sind blind für eigentlich offensichtliches Fehlverhalten, es stört sie überhaupt nicht.
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Re: Kinder sind keine Partner

Ungelesener Beitragvon Danie » Sonntag 9. August 2009, 17:12

Wer ein Kind als Kind sieht, gesteht ihm beispielsweise zu, dass

• es sich nicht mit Erwachsenendingen bzw. -problemen befassen muss, die es überfordern würden (z. B. Konsum von nicht altersgerechten Medien/Filmen, Verwicklung in Beziehungsprobleme oder finanzielle Sorgen der Eltern);

• es sich jederzeit sicher sein kann, dass Erwachsene, insbesondere die Eltern, ihm Schutz vor äußeren Einflüssen gewähren, etwa im Straßenverkehr oder ähnlichen Situationen;

• es nicht in die Rolle versetzt wird, für den Erwachsenen verantwortlich sein zu müssen;

• es kinderspezifische Freiheiten hat, ohne „alles zu dürfen“;

• es sich geliebt fühlen darf, ohne dass daran Bedingungen geknüpft sind, wie sie aus anderen „Kindkonzepten“ resultieren;

• vieles eingeübt werden muss, um später von alleine gekonnt zu werden;

• es die Erfahrung machen darf, den Erwachsenen zu brauchen, anstatt ständig das Gefühl vermittelt zu bekommen, bereits alles alleine stemmen zu müssen.
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Re: 7 Grundregeln für die richtige Erziehung

Ungelesener Beitragvon Tanja » Freitag 9. Juni 2017, 21:09

:klopf
Wenn alle Stricke reißen, womit sollen wir uns morgen aufhängen??

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Re: 7 Grundregeln für die richtige Erziehung

Ungelesener Beitragvon Nussknacker » Samstag 1. Juli 2017, 02:31

:spock:
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Re: 7 Grundregeln für die richtige Erziehung

Ungelesener Beitragvon gemüseauflauf » Dienstag 11. Juli 2017, 20:25

:nix:
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Re: 7 Grundregeln für die richtige Erziehung

Ungelesener Beitragvon Xizor von Sizhran » Dienstag 4. Januar 2022, 00:40

:gut
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