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Die Gesundheit dicker Kinder ist schon in jungen Jahren in Gefahr. Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) führten bereits im Kindesalter zu Gefäßschäden, Bluthochdruck und einer Frühform von Typ-2-Diabetes. Dies ergab eine Studie des Herzzentrums der Universität Leipzig, die beim Europäischen Kardiologenkongress 2009 in Barcelona vorgestellt wurde. Man müsse "effektive Strategien zur Vorbeugung etablieren, um die Häufigkeit von Adipositas bei Kindern zu reduzieren", fordert die Studienleiterin Dr. Sandra Erbs.

Die Forscher untersuchten 80 übergewichtige bzw. adipöse Kinder und 60 normalgewichtige im Alter von durchschnittlich zwölf Jahren. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass der mittlere systolische Blutdruck bei stark übergewichtigen Kindern durchschnittlich um acht mmHg höher war als bei normalgewichtigen Sprösslingen. Ein Glukosetoleranz-Test ergab bei adipösen Kindern Hinweise auf einen gestörten Glukosestoffwechsel. Der Test zeigt, wie gut der Körper eine bestimmte Menge Zucker verarbeiten kann und wird etwa bei Verdacht auf eine gestörte Glukosetoleranz (Diabetesvorstufe) oder einen Typ-2-Diabetes durchgeführt. Auch die Gefäße der dicken Kinder waren in viel schlechterem Zustand als bei den normalgewichtigen Altersgenossen.

Kindergärten, Schulen und Eltern müssten eng zusammenarbeiten, so die Forscher. Das Ernährungsverhalten müsse geschult, die körperliche Aktivität erhöht und das Freizeitverhalten der Kinder beeinflusst werden, lautet das Fazit der Wissenschaftler.

In Deutschland schleppen etwa 15 Prozent aller Kinder und Jugendlichen zu viele Kilos mit sich herum, berichtet die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA). Mehr als sechs Prozent seien sogar fettsüchtig (adipös). Insgesamt sind das etwa zwei Millionen übergewichtige Kinder und 800.000 krankhaft Dicke. Die Basis der Daten ist eine Untersuchung des Robert-Koch-Instituts (RKI), die so genannte KiGGS-Studie.

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