Was wir schon immer wussten ist jetzt auch belegt!
München (netdoktor.de) - Extreme Temperaturschwankungen sowie eine unvermittelt hohe Luftfeuchtigkeit können bei Kindern einen akuten Asthmaanfall auslösen. Was viele Asthmakranke aus eigener Erfahrung kennen, haben Wissenschaftler von der Wayne State University School of Medicine in Detroit, Michigan/USA nun erstmals in einer großen Studie belegt. Änderungen des Luftdrucks sind dagegen selten für einen akuten Schub verantwortlich, schreiben die Forscher in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Annals of Allergy, Asthma and Immunology" (2009; 103: 220-224).
Nana Mireku und Kollegen haben in den Jahren 2004 und 2005 Daten von mehr als 25.000 Kindern gesammelt, die wegen eines akuten Asthma-Schubs in einer Notaufnahme behandelt werden mussten. Für die Studie wurden außerdem täglich die Wetterparameter Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Luftdruck aufgezeichnet sowie die aktuelle Allergenbelastung und Luftverschmutzung gemessen.
Es zeigte sich, dass in den zwei bis drei Tagen nach einem Wetterumschwung regelmäßig mehr Kinder notfallmäßig behandelt werden mussten. Sowohl ein Anstieg der Luftfeuchtigkeit um mindestens 10 Prozent als auch eine sprunghafte Temperaturänderung um wenigstens 10°C lösten bei den kleinen Patienten akute Atembeschwerden aus - unabhängig von der Menge an Schmutz und Pollen in der Luft.
Interessanterweise kamen nicht nur nach einem Temperatursturz mehr Kinder in die Klinik, sondern auch nach einem Temperaturanstieg um 10°C. Luftdruckschwankungen hatten dagegen keinen Einfluss auf die Asthmakrisen. (nb)