Schwangere Frauen können eine Krebserkrankung unter bestimmten Umständen an ihre Babys weitergeben. Mediziner der Universität Tokio haben in Japan einen solchen äußerstungewöhnlichen Fall dokumentiert. Dabei war eine 28 Jahre alte Japanerin kurz nach der Geburt ihrer Tochter an Leukämie erkrankt. Im Alter von elf Monaten entwickelte das Kind dann die gleiche Krebsform. Zelluntersuchungen ergaben, dass die Krebszellen von Mutter und Kind genetisch miteinander übereinstimmten. Weitere Analysen des bei der Geburt entnommenen Blutes ergaben, dass das Kind schon bei der Entbindung Tumorzellen trug. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden 17 Verdachtsfälle bekannt, in denen eine Krebserkrankung der Mutter auf das ungeborene Kind als wahrscheinlich gilt. Meist handelte es sich um Melanome oder Leukämien. Schon die Seltenheit zeigt, dass das Immunsystem des Kindes Krebszellen der Mutter gewöhnlich abwehrt.