Irren ist menschlich und deshalb unvermeidbar. Geht es dabei um Herzmedikamente, so kann es jedoch fatal sein. US-amerikanische Wissenschaftler untersuchten, wie viele Fehler bei der Behandlung herzkranker Kinder gemacht werden und welche Medikamente dabei am häufigsten beteiligt sind.
Gewichtsabhängige Dosierungsempfehlungen und Off-Label-Verwendung von Erwachsenenmedikamenten bei Kindern tragen unter anderem dazu bei, dass bei der Behandlung von Kindern häufiger Fehler gemacht werden als bei Erwachsenen. Dabei trifft es, zumindest was kardiovaskuläre Medikamente angeht, offensichtlich besonders oft die Kleinsten.
Wissenschaftler durchstöberten die größte amerikanische Datenbank, in die Krankenhausärzte auf freiwilliger Basis Behandlungsfehler dokumentieren können. Die Forscher konzentrierten sich auf Fälle der Jahre 2003 und 2004, bei denen Patienten im Alter unter 18 Jahren fehlerhaft mit Herz-Kreislauf-Medikamenten behandelt worden waren. Sie fanden insgesamt 821 Meldungen von 147 verschiedenen Institutionen. Die Hälfte dieser Berichte betraf Kinder im Alter unter einem Jahr. Oft verwendeten Ärzte ein falsches Gewicht bei der Kalkulation der Dosis oder sie verrechneten sich einfach.