Bonn (apn) Eiweißreiche Ernährung beschleunigt nach einer jetzt veröffentlichten Studie den Beginn der Pubertät. Bei Kindern, die in den zwei Jahren vor Pubertätsbeginn Nahrung mit besonders viel Eiweiß zu sich genommen hatten, habe der charakteristische Wachstumsschub etwa ein halbes Jahr früher eingesetzt als bei anderen Kindern, teilte die Universität am Donnerstag mit. Dortige Forscher hatten gemeinsam mit Gießener und Heidelberger Hormonforschungslaboren die Entwicklung von 109 gesunden Kindern untersucht.
Auch die Geschlechtshormone, die bereits Kleinkinder in der Nebenniere bilden, hatten demnach Einfluss auf die weitere Entwicklung. Je nachdem, in welchen Mengen die Hormone produziert werden, verschiebt sich der Beginn der Pubertät bis zu 18 Monate nach vorne, fanden die Forscher heraus.
Die Ergebnisse der Studie könnten nach Einschätzung der Wissenschaftler auch von klinischem Interesse sein, denn je früher die Pubertät beginne, desto größer sei das Risiko, an Brust- oder Hodenkrebs zu erkranken. Eine eiweißarme Ernährung empfehlen die Forscher trotzdem nicht. «Eiweiß ist - zumindest in Kombination mit einer obst- und gemüsereichen Ernährung - positiv für den Knochenaufbau und für die Muskulatur», erklärte Studienleiter Thomas Remer vom in Dortmund ansässigen Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) der Uni Bonn.
Die Studie der Wissenschaftler soll im «Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism» erscheinen. Teile sind bereits jetzt im Internet unter abrufbar.