Fast jeder Erwachsene hat es gehabt, aber nur die wenigsten können sich konkret daran erinnern: Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird nur selten identifiziert und meist mit einer Halsentzündung oder einer schweren Erkältung verwechselt. «Zu Beginn lässt es sich tatsächlich nicht von einer Mandelentzündung unterscheiden», berichtet Heinz Jarmatz, Mitglied im Bundesvorstand des Deutschen Hausärzteverbandes. Etwa ab dem dritten Tag ändert sich das jedoch: Zu dieser Zeit treten in den meisten Fällen Beläge auf den Mandeln auf, die sich durch ihre gräulich-weiße Farbe deutlich von den gelben einer bakteriellen Entzündung unterscheiden.
Auch geht die Infektion im Gegensatz zu vielen Erkältungskrankheiten mit einem starken, den ganzen Körper betreffenden Krankheitsgefühl einher, das über den zweiten oder dritten Tag hinaus andauert. Muskel- und Nervenschmerzen sind ebenfalls nicht selten. Endgültig identifiziert wird das Drüsenfieber dann meist per Labortest, wobei auch überprüft werden sollte, ob die Leber betroffen ist. «Das kommt so etwa bei jedem vierten bis fünften vor», informiert Jarmatz.
Das Drüsenfieber heilt zwar fast immer ohne Komplikationen ab, trotzdem sollte man auch nach Abklingen der Symptome noch ein paar Wochen aufs Küssen verzichten. «Das ist nämlich der häufigste Ansteckungsweg», erklärt der Mediziner - eine Besonderheit, die der Infektion auch den Namen Kusskrankheit, englisch Kissing Disease, eingebracht hat. Betroffen sind hauptsächlich Jugendliche oder Kinder, Erwachsene dagegen nur selten.