Danies Sauf und Heilanstalt©

[Danie]

Gut jedes zweite Baby bekommt eine "Neugeborenen-Gelbsucht". Dabei färben sich meist am 2. oder 3. Lebenstag die Haut und der Augapfel des Kindes gelb, am 5. Lebenstag hat die Erkrankung dann ihren Höhepunkt. Eine richtige Leberentzündung (Hepatistis) ist das aber nicht. Diese wird durch Viren verursacht. Eine Neugeborenen-Gelbsucht (Ikterus) ist keine Infektionskrankheit, sondern eine Anpassungsstörung der Leber in den ersten Lebenstagen. Weil bei Frühgeborenen die Leber noch weniger ausgereift ist, tritt bei ihnen auch deutlich früher eine Gelbfärbung auf und die Neugeborenen-Gelbsucht ist auch stärker ausgeprägt und hält länger an. Ursache: Neugeborene haben eine Überzahl roter Blutkörperchen, die sie nicht mehr brauchen. Darum zerfallen diese. Dabei wandelt sich der rote Blutfarbstoff Hämoglobin zum Farbstoff Bilirubin um. Normalerweise wird er in der Leber abgebaut. Weil die Leber des Neugeborenen aber große Menge Bilirubin noch nicht gleich verarbeiten kann, lagert sich der Farbstoff vorübergehend in der Haut und in den Augäpfeln ab. Mit einer Blutuntersuchung findet der Kinderarzt die Höhe der Bilirubin-Konzentration im Blut heraus. Normalerweise ist der Ikterus harmlos, das Bilirubin nach zirka 10 bis 14 Tagen abgebaut und die gelbliche Verfärbung der Haut und Augen verschwunden. Steigt die Bilirubin-Konzentration über einen bestimmten Grenzwert an (bei einem gesunden Neugeborenen ab 18mg/dl ab dem 3. Lebenstag), bekommt das Baby eine Lichttherapie. Zwar beschleunigt schon Tageslicht (keine pralle Sonne) den Abbau der roten Blutkörperchen. Speziell blaues Licht bewirkt aber, dass der gelbe Farbstoff Bilirubin in der Haut in eine wasserlösliche Substanz umgewandelt wird, den das Baby über den Urin ausscheidet. Damit während der Beleuchtung die Netzhaut der Augen nicht beschädigt wird, deckt man dem Baby die Augen ab.

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