Windeldermatitis




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Windeldermatitis

Ungelesener Beitragvon Danie » Montag 22. Dezember 2008, 20:43

Ein wunder Baby-Po, Ärzte sprechen auch von Windeldermatitis, ist nichts Seltenes. Fast alle Windelträger plagen sich irgendwann mit mehr oder weniger starken Hautreizungen. Dennoch sollte man sofort etwas dagegen tun. Zum einen natürlich, um dem Baby Schmerzen zu ersparen. Zum anderen, um eine Folge-Infektion der angegriffenen Stellen zu verhindern.

Warum Eltern manchmal rot sehenDass sich das samtige Weiß eines Babypopos buchstäblich über Nacht in flammendes Rot verwandelt, kann mehrere Ursachen haben. Die Haut eines Neugeborenen ist grundsätzlich viel empfindlicher als die eines Erwachsenen.
Weil bestimmte Schutzmechanismen noch nicht funktionieren, ist sie ein leicht zu eroberndes Terrain für Keime aller Art. Dazu kommt, dass in einer Windel alles andere als ein prima Klima herrscht. Wärme, Feuchtigkeit und belastende Stoffe aus Urin und Stuhl werden im Windelpaket mehr oder weniger luftdicht verschnürt und als aggressive Mixtur permanent an die zarte Haut gepresst.
Oft sind es auch bestimmte Nahrungsbestandteile, die nach ihrem Weg durch den Körper an der Endstation in der Windel die Haut reizen. Säurehaltige Früchte oder Gemüsesorten (z.B. Zitrusfrüchte, Beeren, Tomaten, Paprika) können genauso Spuren hinterlassen wie Milch, Nüsse oder Fertiggerichte selbst wenn sie nur auf dem Speiseplan der stillenden Mutter stehen. Wächst sich die Rötung zu einer handfesten Entzündung aus, handelt es sich möglicherweise um eine Pilz- oder Bakterieninfektion. Ob sich die Keime erst auf der schon vorgeschädigten Haut angesiedelt haben oder bereits der Auslöser für den Ausschlag waren, kann man hinterher meist nicht mehr genau sagen.

Erste Hilfe für wunde PoposWenn die Haut des kleinen Hinterteils der eines rotbackigen Pfirsichs immer ähnlicher wird, gilt als oberste Devise: Unten ohne! Lassen Sie Ihr Baby jetzt möglichst oft halbnackig strampeln, denn Luft ist bei wunden Popos Heilmittel Nummer Eins. Muss die Windel irgendwann doch wieder dran, sollte sie spätestens nach zwei bis drei Stunden gewechselt werden. Auch eine Nachtschicht kann manchmal nötig werden. Klar, dass jetzt bei jedem Windelwechsel ganz besonderes Fingerspitzengefühl angesagt ist:


Gehen Sie schon bei der Reinigung sehr sanft zu Werke. Reiben ist tabu, es wird nur noch getupft am besten mit lauwarmem, dünnem Kamillensud. Danach vorsichtig mit Papiertüchern trocknen. Auch in den angrenzenden Hautfalten sollten sich keine Feuchtigkeitsreste verstecken.
Ein "Pavianpo" braucht spezielle Pflegeeinheiten. Viele Hebammen schwören auf einige Tropfen aufgeträufelte Muttermilch (an der Luft antrocknen lassen). Genauso natürlich: Einen Wattebausch mit Johanniskraut-Rotöl tränken und vorsichtig auftupfen. Wer lieber Wundschutzcremes verwendet, nimmt am besten eine mit Kamillenblütenextrakt. Auch eine Möglichkeit: Schicken Sie den kleinen Po auf Tauchstation. Ein lauwarmes Bad in Eichenrindensud wirkt nicht nur schmerzlindernd, sondern kurbelt auch den Heilungsprozess an. Oder Sie sorgen für Wärme am Südpol und bestrahlen die gereizten Hautpartien zweimal am Tag aus mindestens 75 Zentimetern Entfernung mit dem Rotlicht.
Streichen Sie versuchsweise die kritischen Lebensmittel vom Speiseplan (siehe oben). Wenn man nach dem Ausschlussprinzip vorgeht, kann der Übeltäter manchmal recht schnell ermittelt werden.
Sollte sich nach einer Woche Eigenbehandlung immer noch nichts gebessert haben, wird ein Besuch beim Kinderarzt fällig. Gleich zum Arzt sollten Sie, wenn kleine Eiterbläschen sowie nässende oder blutende Stellen auftauchen Pilze oder Bakterien könnten bereits ihr Unwesen treiben.

Vorbeugen mit Luft und LiebeHat der Babypopo seine vornehme Blässe endlich wieder, sollte man weiterhin vorsichtig bleiben. Regelmäßiges Lüften und fünf bis sieben Wickeldurchgänge pro Tag gehören ab jetzt zum Standardprogramm. Besonders hautschonend: Einmalwindeln mit hoher Saugfähigkeit und atmungsaktiver Außenhaut.

Übrigens:Baby-Puder trocknet die Haut leicht aus. Zur vorbeugenden Pflege sind lipophile Pasten (z.B. von Penaten) besser geeignet. Es muss ja nicht sein, dass der Popo der wunde Punkt ihres Babys bleibt.
Mich zu hassen, macht dich auch nicht schöner...

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Re: Windeldermatitis

Ungelesener Beitragvon gemüseauflauf » Sonntag 11. Juni 2017, 18:20

:nix:
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