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Colitis ulcerosa ist eine chronische Entzündung des Dickdarms. An den betroffenen Stellen in der Dickdarmschleimhaut, unter Umständen auch im Enddarm, bilden sich Geschwüre, Abszesse und narbige Veränderungen.

Colitis ulcerosa beginnt im Enddarm (Rektum) und zieht dann kontinuierlich über den gesamten Dickdarm.

In Mittel- und Nordeuropa treten zwei bis fünf Neuerkrankungen an Colitis ulcerosa pro 100.000 Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren auf. Die Zahl der erkrankten Kinder und Jugendlichen liegt bei 40 bis 80 pro 100.000.

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Die Auslöser der Colitis ulcerosa sind bislang nicht eindeutig geklärt. Es gibt aber Hinweise, dass genetische Veranlagungen, das körpereigene Immunsystem und Umweltbedingungen an der Entstehung beteiligt sind. Ein Kind, in dessen familiärem Umfeld bereits Colitis ulcerosa aufgetreten ist, hat ein bis zu zehn Mal höheres Risiko, ebenfalls daran zu erkranken.

Mediziner vermuten, dass auch psychosomatische Faktoren beim Kind sowie das soziale Umfeld den Verlauf einer Colitis ulcerosa beeinflussen. Eine Psychotherapie verbessert oft das Krankheitsbild der Erkrankung.

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Eine Colitis ulcerasa beginnt oft unauffällig und bleibt lange unentdeckt. Kinder klagen über unklare Bauchschmerzen. Sie haben blutigen Durchfall, oft in Kombination mit Eiter und Schleim. Manchmal erhöht sich die Körpertemperatur.

Wie schwer die Symptome einer Colitis ulcerosa sind, hängt vom Ausmaß der betroffenen Darmabschnitte ab. Die Krankheitssymptome treten schubweise auf. Häufige Durchfälle, die morgens oft mit frischem Blut vermischt sind, deuten auf einen akuten Schub hin.

Ein solcher Schub kann bei einer Colitis ulcerosa bis zu zwei Monate anhalten und mehrmals im Jahr auftreten. Dazwischen gibt es Phasen, die fast beschwerdefrei verlaufen. Der Allgemeinzustand des Kindes verschlechtert sich nach und nach, Müdigkeit und Blässe deuten auf eine Blutarmut und einen Eiweißmangel hin.

Später können bei einer Colitis ulcerosa Sehschwäche (Uveitis), schmerzhafte Hautveränderungen an den Unterschenkeln (Erythema nodosum) und Gelenkentzündungen hinzukommen. In seltenen Fällen ist aber auch eine spontane Ausheilung möglich.

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Blutiger Stuhl liefert dem Kinderarzt erste Hinweise, dass eine Colitis ulcerosa vorliegen könnte. Im Rahmen der Diagnose müssen zunächst Infektionen im Darmtrakt des Kindes ausgeschlossen werden. Der Kinderarzt untersucht zudem eine Stuhlprobe auf Parasiten und Bakterien.

Um eine Colitis ulcerosa zuverlässig zu diagnostizieren, ist eine Darmspiegelung (Koloskopie) mit einer Gewebeentnahme nötig. Mit Hilfe einer mikroskopischen Untersuchung lässt sich dann eine Aussage treffen. Diese Untersuchung wird in einem Krankenhaus durchgeführt.

Unter Umständen kann zur Diagnose einer Colitis ulcerosa auch eine Röntgenuntersuchung des Darms (mit Hilfe eines Kontrastmittels) oder eine Ultraschalluntersuchung eingesetzt werden. Eine Blutuntersuchung kann helfen, das Ausmaß der Entzündung zu bestimmen.

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Medikamente lindern die Beschwerden einer Colitis ulcerosa. Bei akuten Schüben werden 5-Aminosalicylsäure oder kortisonhaltige Präparate verabreicht. Sie dämmen die Entzündungen in der Darmwand ein und verkürzen die Dauer des akuten Schubs.

Zur Langzeitbehandlung der Colitis ulcerosa haben sich neben der 5-Aminosalicylsäure Medikamente bewährt, die das Immunsystem der Patienten hemmen. Ein Kind, dass an einer Colitis ulcerosa erkrankt ist, sollte – auch in beschwerdefreien Perioden – bis zum Erwachsenenalter durchgängig mit 5-Aminosalicylsäure therapiert werden. Dies verringert die Wahrscheinlichkeit, dass die Colitis ulcerosa erneut auftritt. In manchen Fällen setzen Ärzte bei einer Colitis ulcerosa auch Zytostatika oder Metronizadol ein.

Auch psychische Faktoren können bei der Colitis ulcerosa eine Rolle spielen. Mit zusätzlicher psychotherapeutischer Unterstützung lässt sich bei manchen Kindern das Krankheitsbild bessern.

Wenn Ihr Kind an einer Colitis ulcerosa leidet, sollten Sie darauf achten, dass es genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Dies gilt für alle Erkrankungen, die mit Durchfällen verbunden sind. Während eines Krankheitsschubs ist Bettruhe mit einer Wärmflasche wichtig.

Die Wirksamkeit von speziellen Diäten zur Therapie einer Colitis ulcerosa ist bislang nicht wissenschaftlich belegt worden.

Treten Komplikationen auf oder verläuft die Colitis ulcerosa sehr schwer, kann auch eine Operation notwendig sein. Während der Operation wird der gesamte Dickdarm entfernt.

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Die möglichen Begleiterscheinungen einer Colitis ulcerosa sind für die Prognose von besonderer Bedeutung. Es kann zu Blutarmut, Untergewicht oder sogar zu einer Darmüberdehnung (toxisches Megakolon) kommen, gefolgt von einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) und Perforationen (Löchern) in der Darmwand.

Auch andere Organe können bei einer Colitis ulcerosa in Mitleidenschaft gezogen werden. Durch die überschießenden Immunreaktionen entzünden sich in manchen Fällen die Gelenke, Augen und Haut.

Mit Medikamenten ist die Colitis ulcerosa nicht heilbar. Wurde ein Darmabschnitt über viele Krankheitsjahre schwer geschädigt, ist die chirurgische Entfernung manchmal die beste Möglichkeit. So kann man die Gefahr einer späteren bösartigen Darmerkrankung minimieren. Besteht die Colitis ulcerosa 15 Jahre oder länger, erhöht sich das Risiko für bösartige Wucherungen um das Dreifache.

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