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Mein Termin war längst fällig - was kann ich tun?

Dienstag 23. Dezember 2008, 05:08

*Wie viele Frauen überschreiten ihren errechneten Geburtstermin?


*Warum werden Geburten eingeleitet?


*Wie hoch ist die Quote für eingeleitete Geburten?


*Was passiert, wenn Sie überfällig sind?


*Welche Optionen haben Sie?


*Durchhalte-Strategien für die Zeit nach der 40. Woche

Dienstag 23. Dezember 2008, 05:08

Wie viele Frauen überschreiten ihren errechneten Geburtsterm

Dienstag 23. Dezember 2008, 05:09

Sehr viele Frauen bringen Ihr Baby erst nach dem geschätzten Geburtstermin zur Welt. Wenn Sie in der 41. Woche schwanger sind, dann spricht man von einer Übertragung, davon sind schätzungsweise 4 - 14 Prozent der Schwangeren betroffen.

Schon seit langer Zeit ermitteln Gynäkologen/innen den zu erwartenden Geburtstermin, indem sie den ersten Tag der letzten Periode der Schwangeren erfragen und dann 280 Tage dazu zählen. Diese Methode nennt sich Nägele-Regel. Allerdings funktioniert diese Regel nur, wenn die Frau sehr regelmäßige Perioden hat und der Eisprung immer in der Mitte des Zyklus stattfindet. Wie wir alle wissen, gilt dies nicht für jede Frau. Der Geburtstermin, der durch die Nägele-Regel benannt wird, ist also bloß eine Schätzung und liegt häufig zu früh.

Etwas genauer sind die Messungen einer frühen Ultraschalluntersuchung (vor der 13. Woche). Aus diesem Grund gelten Frauen, deren Geburtstermin mit der Ultraschall-Methode ermittelt wurde, nicht so schnell als "überfällig" - künstlich eingeleitete Geburten sind also seltener.

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigten jedoch, dass die Nägele-Regel in leicht veränderter Form durchaus noch anwendbar ist: Wenn man 283 statt 280 Tage zum ersten Tag der letzten Periode dazuzählt, dann ist die Schätzung des Geburtstermins fast so exakt wie die Ultraschall-Messung.

Warum werden Geburten eingeleitet?

Dienstag 23. Dezember 2008, 05:10

Eine Übertragung beunruhigt den/die Gynäkologen/in, denn ab der 42. Woche steigt das Risiko einer Totgeburt. Allerdings sind die Zahlen verschwindend gering: Nach der 37. Woche liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Totgeburt bei 1 zu 3000, in der 42. Woche bei 3 zu 3000 und in der 43. Woche bei 6 zu 3000. Bisher weiß man nicht, ob es zu diesen Totgeburten kommt, weil die Schwangerschaft so lange dauert oder ob etwas mit den Müttern oder den Babys nicht stimmt, wodurch sich wiederum die Geburt verzögert.

Wie hoch ist die Quote für eingeleitete Geburten?

Dienstag 23. Dezember 2008, 05:10

Die Quote für eingeleitete Geburten liegt in Deutschland bei 10 bis 15 Prozent. Die Zahlen sind von Region zu Region unterschiedlich. Selbst innerhalb einer Region schwankt die Quote, und dabei spielt es keine Rolle, ob diese Kliniken auf Risikoschwangerschaften spezialisiert sind oder nicht.

Falls Ihre Schwangerschaft ohne Komplikationen verlief, wird man Sie wohl nach der 41. Woche vor die Wahl stellen, die Geburt einleiten zu lassen. Experten sind sich immer noch uneinig, ob die "abwarten und Tee trinken"-Variante vernünftig ist. Der britische "Hebammen Forschungs- und Informations-Service" sagt aber: "Frauen, die sich gegen die Geburtseinleitung entscheiden, können davon ausgehen, dass ihre Wehen mit großer Wahrscheinlichkeit vor dem Ende der 42. Woche spontan eintreten werden und dass das Risiko einer Totgeburt sehr gering ist."

Tipp: Falls Ihnen eine Induktion (Einleitung der Wehen) nahegelegt wird, sollten Sie herausfinden, ob die Klinik routinemäßig ab einem bestimmten Zeitpunkt die Geburt einleitet oder ob Ihre individuelle Verfassung diese Entscheidung nötig macht.

Was passiert, wenn Sie überfällig sind?

Dienstag 23. Dezember 2008, 05:11

Wenn Sie in der 41. Woche zu Ihrer Vorsorgeuntersuchung gehen, wird Ihr/e Arzt/Ärztin nochmals Ihren zu erwarteten Geburtstermin überprüfen, ausgehend von Ihrer letzten Periode, der Regelmäßigkeit Ihres Zyklus' und gegebenenfalls einer frühen Ultraschalluntersuchung. Er/sie wird untersuchen, wie groß das Baby ist, und in welcher Position es sich befindet. Mit Ihrer Erlaubnis wird er/sie auch vaginal untersuchen, um herauszufinden, ob Ihr Gebärmutterhals sich weich und dehnbar anfühlt - denn dann ist er bereit für Wehen. Schließlich wird Ihr/e Arzt/Ärztin mit Ihnen besprechen, was für Ihr Baby besser ist - in der Gebärmutter zu bleiben oder eine künstlich eingeleitete Geburt. Falls Sie sich für Letzteres entscheiden, wird man für Sie einen Termin im Krankenhaus arrangieren. Eventuell wird auch am CTG (Wehenschreiber) überprüft, wie es dem Kind geht, und wie es mit eventuell vorhandenen Wehen zurechtkommt.

Welche Optionen haben Sie?

Dienstag 23. Dezember 2008, 05:12

Bitten Sie um ein oder zwei Tage Bedenkzeit, falls Sie sich nach dem Gespräch mit Ihrem/r Arzt/Ärztin unsicher sind, ob Sie eine kontrollierte Geburt wollen. Fragen Sie Ihre Hebamme um Rat oder Freundinnen, bei denen die Geburt eingeleitet wurde. Finden Sie heraus, was Ihr Partner davon hält.

In Deutschland sind Kontrollen alle zwei Tage Teil der Mutterschaftsrichtlinien und werden von Hebamme und Arzt im Wechsel angeboten. Es wird ein CTG geschrieben, alle Vitalwerte werden gemessen und über Möglichkeiten der Wehenförderung beraten. Gute Ergebnisse kann man auch mit Akupunktur und Homöopathieanwendungen erzielen, aber auch durch eine warme Badewanne und Sex sind schon künstliche Einleitungen vermieden worden ( in vielen Einleitungsmedikamenten sind ähnliche Bestandteile wie im Sperma).

Auch ein Rizinuscocktail ist eine Möglichkeit - sollte aber nur nach Absprache mit dem Arzt oder der Hebamme eingenommen werden. Alternativ können Sie auch versuchen, die Wehen durch einige traditionelle Hausmittel in Gang zu bringen, wobei es keine wissenschaftlichen Beweise für deren Wirkung gibt. Auf der anderen Seite kann es Ihnen auch nicht schaden, ein scharfes Curry-Gericht zu essen oder lange Spaziergänge zu machen - denn dadurch entspannen Sie sich wenigstens.

Letzten Endes ist es ganz allein Ihre Entscheidung, ob die Geburt eingeleitet wird oder nicht. Dabei sollten Sie sowohl alle gesammelten Informationen als auch Ihr Bauchgefühl abwägen.

Durchhalte-Strategien für die Zeit nach der 40. Woche

Dienstag 23. Dezember 2008, 05:12

• Nehmen Sie sich jeden Tag etwas vor. Sitzen Sie nicht zu Hause und horchen in sich hinein. Gehen Sie ruhig aus dem Haus -allerdings sollten Sie sich nicht zu weit entfernen!
• Falls Sie die Speisekammer noch nicht gefüllt haben, sollten Sie das jetzt tun. Nach der Geburt Ihres Babys werden Sie froh sein, ganz viel Essen zu Hause zu haben.
• Sagen Sie übereifrigen Freunden und Verwandten, dass sie sich nicht täglich nach Ihrem Befinden erkundigen müssen. Versprechen Sie Ihnen, dass Sie sich von selbst melden, sobald das große Ereignis stattgefunden hat!
• Unternehmen Sie möglichst viel gemeinsam mit Ihrem Partner - gehen Sie zum Beispiel ins Restaurant, Kino oder Theater. Sobald Ihr Baby da ist, werden Sie dafür erstmal keine Zeit mehr haben.
• Ruhen Sie sich aus. Falls Sie nachts Schlafstörungen haben, sollten Sie versuchen, tagsüber ein Nickerchen zu machen. Legen Sie die Füße hoch. Hören Sie Musik. Ärgern Sie sich nicht, wenn Sie nicht schlafen können; auch entspanntes Dösen wird Ihnen gut tun. Laden Sie Ihre Energiereserven für die Wehen auf. (Hier lesen Sie mehr zum Thema Schlafen in den letzten Monaten der Schwangerschaft.
• Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Wehen schon eingesetzt haben oder nicht, rufen Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme an und fragen Sie sie um Rat. Zögern Sie nie, sie anzurufen, wenn Sie sich Sorgen um Ihr Befinden machen. (Hier können Sie noch mal die Anzeichen für Wehen nachlesen.)

Re: Mein Termin war längst fällig - was kann ich tun?

Dienstag 6. Juni 2017, 19:48

Bild

Re: Mein Termin war längst fällig - was kann ich tun?

Samstag 12. August 2017, 01:07

:nix:

Re: Mein Termin war längst fällig - was kann ich tun?

Donnerstag 19. April 2018, 17:27

Ach die schwangere, die mir mit sich heute an den haaren zog, sollte eigentlich schon ihr Kind vor ihrem Bauch haben?


LG
TeslaGirl
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