Epiduralanästhesie




Moderatoren: Danie, Die Anstaltsleitung

Epiduralanästhesie

Ungelesener Beitragvon Danie » Dienstag 23. Dezember 2008, 05:13

*Epiduralanästhesie (Periduralanästhesie) - was ist das?


*Wie funktioniert das?


*Wann wird sie angewandt?


*Was sind die Vorteile der Epiduralanästhesie?


*Was sind die Nachteile?


*Gibt es Verhaltens-Tipps für die Epiduralanästhesie?
Mich zu hassen, macht dich auch nicht schöner...

Bild Bild Bild Bild
Benutzeravatar
Danie
arme Irre
arme Irre
 
Beiträge: 357977
Registriert: Samstag 3. Februar 2007, 00:00
Wohnort: In der Gummizelle
Migliedernummer: 1
Geschlecht: Weibliche Insassin
Momentane Stimmung: hibbelig
Lebensmotto: Ich bleib immer mein Motto treu: geil, pervers und arbeitsscheu.

von Anzeige » Dienstag 23. Dezember 2008, 05:13

Anzeige
 

Epiduralanästhesie (Periduralanästhesie) - was ist das?

Ungelesener Beitragvon Danie » Dienstag 23. Dezember 2008, 05:14

Epiduralanästhesie (PDA) ist eine Form der rückenmarksnahen Betäubung, die im gesamten Unterleib zu Entspannung und fast vollständiger Schmerzfreiheit führt. Zunächst wird mit einer kleinen Kanüle eine örtliche Betäubung gesetzt, um die spätere Einstichstelle unempfindlich zu machen. Dann wird eine Hohlnadel zwischen den 3. und 4. Lendenwirbelkörper geschoben, bis die Spitze im Epiduralraum liegt. Der Epiduralraum oder Periduralraum befindet sich zwischen Rückenmark und Wirbelknochen. Er enthält unter anderem die Wurzeln der aus dem Rückenmark austretenden Nerven, die auch für das Schmerzempfinden verantwortlich sind. Dann wird über die Nadel ein kleiner Plastikschlauch in den Epiduralraum gelegt und die Nadel entfernt. Der Schlauch wird am Rücken und über der Schulter verklebt. Der Anästhesist spritzt ein Lokalanästhetikum (ähnlich dem, das Sie beim Zahnarzt bekommen) in den Schlauch, um den Unterleib zu betäuben. Dabei werden auch Ihre Beine und Füße betäubt. Sie spüren die Wehen nicht mehr. Manchmal wird der Schlauch an eine kleine Pumpe angeschlossen, um zu kontrollieren, wie viel Lokalanästhetikum gegeben wurde. Oder die Pumpe wird so präpariert, dass kleine Dosen des Betäubungsmittels in gewissen Zeitabständen zugeführt werden.
Mich zu hassen, macht dich auch nicht schöner...

Bild Bild Bild Bild
Benutzeravatar
Danie
arme Irre
arme Irre
 
Beiträge: 357977
Registriert: Samstag 3. Februar 2007, 00:00
Wohnort: In der Gummizelle
Migliedernummer: 1
Geschlecht: Weibliche Insassin
Momentane Stimmung: hibbelig
Lebensmotto: Ich bleib immer mein Motto treu: geil, pervers und arbeitsscheu.

Wie funktioniert das?

Ungelesener Beitragvon Danie » Dienstag 23. Dezember 2008, 05:14

Diese Betäubung funktioniert ähnlich wie eine lokale Anästhesie beim Zahnarzt, der zunächst den Kiefer betäubt, bevor er Ihnen einen Zahn zieht. Der Anästhesist betäubt die Nerven, die Schmerzsignale von Gebärmutter und Muttermund senden.
Mich zu hassen, macht dich auch nicht schöner...

Bild Bild Bild Bild
Benutzeravatar
Danie
arme Irre
arme Irre
 
Beiträge: 357977
Registriert: Samstag 3. Februar 2007, 00:00
Wohnort: In der Gummizelle
Migliedernummer: 1
Geschlecht: Weibliche Insassin
Momentane Stimmung: hibbelig
Lebensmotto: Ich bleib immer mein Motto treu: geil, pervers und arbeitsscheu.

Wann wird sie angewandt?

Ungelesener Beitragvon Danie » Dienstag 23. Dezember 2008, 05:15

Theoretisch können Sie eine Epiduralanästhesie zu jedem Zeitpunkt während der Geburt machen lassen, sogar in der Austreibungsphase (also nachdem der Muttermund komplett geweitet ist bis zu dem Moment, an dem das Baby auf der Welt ist). Die meisten Frauen entscheiden sich für eine Epiduralanästhesie, wenn der Muttermund erst fünf bis sechs Zentimeter geöffnet ist und die Wehen zu heftig werden. Wenn der Muttermund sich schon acht bis neun Zentimeter geöffnet hat, wird Ihnen die Hebamme sagen, es sei zu spät für eine Epiduralanästhesie, und Sie sollten versuchen, bis zur kurz bevorstehenden Geburt ohne sie auszukommen.

Hebamme Simone Uth: „Wir empfehlen eine PDA, wenn eine Geburt nicht voranschreitet, zum Beispiel weil die Frau stark verkrampft ist und mit den Wehen nicht klarkommt oder ein Ungeborenes sich nicht richtig in den Geburtskanal einstellt. Bei einer normal verlaufenden Geburt würden wir zunächst versuchen, mit der Frau zu arbeiten und sie ermutigen, mit Hilfe der Atmung und Bewegung einen Umgang mit den Schmerzen zu finden. Denn: Es gibt keine Möglichkeit der Schmerzfreiheit ohne Folgewirkungen!"

In den meisten Fällen bedeutet es, dass die Frau im Bett liegt, mehrere Kabel und die Betäubung der Beine sie in ihrer Bewegungsfreiheit stark einschränken, sie einen Wehentropf braucht, da die Gebärmutter so entspannt ist, dass die Wehen ausbleiben. Häufig haben Frauen mit PDA auch nicht mehr so viel Pressdrang und damit mehr Mühe ihr Kind ohne Eingriffe von außen herauszuschieben. Kurz gesagt : Es ist eine gute Möglichkeit der Entkrampfung für kompliziert und langwierig verlaufende Geburten und hat schon oft einen Kaiserschnitt verhindert. Aber normal verlaufende Geburten können dadurch „ohne Not" ins Stocken geraten oder wesentlich medizinischer verlaufen als nötig.
Mich zu hassen, macht dich auch nicht schöner...

Bild Bild Bild Bild
Benutzeravatar
Danie
arme Irre
arme Irre
 
Beiträge: 357977
Registriert: Samstag 3. Februar 2007, 00:00
Wohnort: In der Gummizelle
Migliedernummer: 1
Geschlecht: Weibliche Insassin
Momentane Stimmung: hibbelig
Lebensmotto: Ich bleib immer mein Motto treu: geil, pervers und arbeitsscheu.

Was sind die Vorteile der Epiduralanästhesie?

Ungelesener Beitragvon Danie » Dienstag 23. Dezember 2008, 05:15

• Mehr als 90 Prozent der behandelten Frauen fühlen sich vollständig vom Schmerz befreit.
• Sie bleiben bei vollem Bewusstsein.
• Kann bei hohem Blutdruck hilfreich sein.
• Der Geburtsablauf geht wieder voran, und Sie sind wahrscheinlich entspannter.
• Die Methode der Epiduralanästhesie ist hochentwickelt, und vielleicht werden Ihre Beine und Füße nicht völlig taub sein.
Mich zu hassen, macht dich auch nicht schöner...

Bild Bild Bild Bild
Benutzeravatar
Danie
arme Irre
arme Irre
 
Beiträge: 357977
Registriert: Samstag 3. Februar 2007, 00:00
Wohnort: In der Gummizelle
Migliedernummer: 1
Geschlecht: Weibliche Insassin
Momentane Stimmung: hibbelig
Lebensmotto: Ich bleib immer mein Motto treu: geil, pervers und arbeitsscheu.

Was sind die Nachteile?

Ungelesener Beitragvon Danie » Dienstag 23. Dezember 2008, 05:16

• Unter Umständen wirkt die Betäubung nur auf einer Seite Ihres Körpers oder ein Teil Ihres Bauches wurde nicht anästhesiert.
• Die Betäubung kann für wackelige Beine sorgen.
• Sie müssen erst einmal das Bett hüten.
• Ihnen wird eine so genannte Verweilkanüle in den Unterarm gelegt. Das geschieht deshalb, weil bei manchen Frauen während der Epiduralanästhesie der Blutdruck sinkt und das wiederum die Sauerstoffversorgung des Kindes beeinträchtigt. Die Kanüle ist eine Sicherheitsvorkehrung für den Fall, dass Sie eine Infusion brauchen, um den Blutdruck zu stabilisieren.
• Sie bekommen wahrscheinlich einen Katheter in die Harnblase. Epiduralanästhesie bedeutet, dass Sie nicht fühlen, wann Sie auf die Toilette müssen, und deshalb wird automatisch abgeleitet. Das muss aber nicht immer der Fall sein!
• Sie könnten das Gefühl bekommen, keine Kontrolle mehr über Ihren Körper zu haben. Drei Schläuche führen in Ihren Körper, und man muss Ihnen sagen, wann Sie pressen müssen, wenn die Wirkung des Betäubungsmittels in der zweiten Phase der Geburt nicht nachgelassen hat. Gewissermaßen erledigen Ihre Hebamme und Ihr Arzt die Geburt für Sie.
• Durch die Epiduralanästhesie kann die Geburt, besonders die Austreibungsphase, länger dauern.
• Der Herzschlag Ihres Kindes wird permanent überwacht, indem ein Signalgeber um Ihren Unterbauch geschnallt wird oder ein kleiner Signalgeber an der Kopfhaut des Babys befestigt wird.
• Die Wahrscheinlichkeit für eine Zangen- oder Saugglockengeburt steigt, denn eine Epiduralanästhesie kann verhindern, dass sich das Baby in die optimale Geburtsposition dreht.
• Wenn die anfängliche Nadel zu weit eingeführt wird, also über den Epiduralraum hinaus, dann kann Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit austreten, sobald der Schlauch entfernt wurde. Diese Flüssigkeit puffert das Gehirn, und sogar ein winziges Loch kann zu heftigen Kopfschmerzen führen. In der Regel wird das am Tag nach der Geburt behoben. Dazu wird Blut aus Ihrem Arm entnommen und dann in den Rücken gespritzt, um die undichte Stelle zu versiegeln.
• Einige Frauen haben nach der Epiduralanästhesie Probleme beim Urinieren.

Erkundigen Sie sich vorher genau bei Ihrem/r Arzt/Ärztin oder Ihrer Hebamme nach weiteren Risiken. Alle Kliniken in Deutschland bieten die PDA an, häufig sogar sehr schnell, weil in Zeiten von Personalmangel die einzelne Frau dann weniger Zeit kostet.

• Bei einer Hausgeburt ist eine Epiduralanästhesie nicht möglich.
Mich zu hassen, macht dich auch nicht schöner...

Bild Bild Bild Bild
Benutzeravatar
Danie
arme Irre
arme Irre
 
Beiträge: 357977
Registriert: Samstag 3. Februar 2007, 00:00
Wohnort: In der Gummizelle
Migliedernummer: 1
Geschlecht: Weibliche Insassin
Momentane Stimmung: hibbelig
Lebensmotto: Ich bleib immer mein Motto treu: geil, pervers und arbeitsscheu.

Gibt es Verhaltens-Tipps für die Epiduralanästhesie?

Ungelesener Beitragvon Danie » Dienstag 23. Dezember 2008, 05:16

• Halten Sie ganz still, während der Anästhesist die Spritze setzt. Sie werden dafür auf der Seite liegen oder vornüber gebeugt am Bettrand sitzen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung. Atmen Sie tief durch die Nase ein und langsam durch den Mund aus. Halten Sie die Hand Ihrer Begleitperson, und versuchen Sie, mit ihm oder ihr in Augenkontakt zu bleiben.
• Besprechen Sie mit Ihrem/r Arzt/Ärztin und Ihrer Hebamme, ob es möglich ist, die Betäubung in der Austreibungsphase abklingen zu lassen. Wenn Sie die Wehen spüren, lässt es sich einfacher und wirkungsvoller pressen.
Mich zu hassen, macht dich auch nicht schöner...

Bild Bild Bild Bild
Benutzeravatar
Danie
arme Irre
arme Irre
 
Beiträge: 357977
Registriert: Samstag 3. Februar 2007, 00:00
Wohnort: In der Gummizelle
Migliedernummer: 1
Geschlecht: Weibliche Insassin
Momentane Stimmung: hibbelig
Lebensmotto: Ich bleib immer mein Motto treu: geil, pervers und arbeitsscheu.

Re: Epiduralanästhesie

Ungelesener Beitragvon Selena » Dienstag 6. Juni 2017, 19:48

Bild
Bild Bild
Benutzeravatar
Selena
keltische Wicca
keltische Wicca
 
Beiträge: 49500
Registriert: Freitag 30. Dezember 2011, 14:19
Wohnort: Oberhausen
Migliedernummer: 411
Geschlecht: Weibliche Insassin
Momentane Stimmung: aufmüpfig

Re: Epiduralanästhesie

Ungelesener Beitragvon gemüseauflauf » Samstag 12. August 2017, 01:07

:nix:
Bild Bild
Benutzeravatar
gemüseauflauf
Gardinenprediger
Gardinenprediger
 
Beiträge: 92174
Registriert: Sonntag 16. Dezember 2007, 22:19
Wohnort: Hamburg
Migliedernummer: 67
Geschlecht: Männlicher Insasse
Momentane Stimmung: gut drunter


Zurück zu Geburt

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron