Danies Sauf und Heilanstalt©

Hi Danie & Community,

erst einmal ein dickes Dankeschön an dich Danie ....das du uns nie vergisst.
Seit ca. 6 Monaten hat meine "Foren-Lust" einen Tiefpunkt erreicht, so das ich weder das Eine, noch das Andere machen möchte. Da letzte Woche mein Vater verstarb, so bin ich plötzlich in einer sonderbaren Verfassung, etwas "neues" zu machen, etwas neues auszuprobieren, dass mir auch richtig viel Spaß macht.

Zum einen wäre da mal "Xobor", wo ich mein Forum hoste. Mir geht die Forensoftware so auf den Sack und ich hasse diese unübersichtliche Administration. So bin ich am überlegen, zu einem kostenpflichtigen "Forenhoster" zu wechseln, bei dem ich früher schon einmal war. Der bietet auch weiterhin die alte wbblite 1/2 Software an (die ich einfach immer noch liebe) und dort kann ich auch wieder so richtig mit "Dateianhängen" arbeiten, ohne das da gleich eine Grenze erreicht wird. Der Witz ist (wie ich vorhin eben gesehen habe), dass sogar "iphpbb3" einen ganzen Gigabyte an kostenlosen Speicher anbietet. Bei Xobor, sind es nur schlappe 100 MB.

Mit nur 2 weiteren Mitgliedern ist es einerseits zwar blöde, sich ausgerechnet einen kostenpflichtigen Forenhoster auszusuchen, aber da es "heute" nur noch Anbieter der "phpbb2/3 & Xobor" Forensoftware gibt, bleibt mir auch keine andere Wahl, meine persönlichen Vorlieben in Sachen "Forum betreiben", umzusetzen. Ich hatte es zwar schon mal mit einem eigenen Webserver probiert (und die tolle kostenlose MyBB Software installiert), aber die "Pflege" und vor allem der Arbeitsaufwand (tägliche Backups, Patches/Updates zur Sicherung etc., nebst fehlerhafte inkompatible Updates) sind so dermaßen groß, da müsste ich mich täglich drum kümmern, denn anders geht das heute nicht mehr.

Ich hatte 2018 mein Lehrgeld bezahlt, als plötzlich das Forum "gehackt" wurde und binnen eines Tages "über 100" Spam-Threads angelegt wurden (obwohl ich Neu-Registrierungen deaktivierte). Fakt ist, man muss täglich "mehrmals" alles kontrollieren, was auf Grund der Zeit nur möglich ist, wenn man sonst keine anderen Verpflichtungen besitzt.

Sorry, ich weiß gar nicht wieso ich das jetzt hier alles erzähle ......liegt wohl an den paar Bierchen, die ich schon "intus" habe
OK Danie....So Long, ich melde mich wieder falls (oder wenn) ich umziehe..

Mit ganz lieben Grüßen,
Norman

Ach Norman, erzähl mir doch mal ein Schwank aus deiner Jugend.
Du weißt doch das die "Kummerkastentante" gern zuhört.

Du musst auf dein Herz hören, mach das was dir wichtig ist, sonst nichts.

Mein Beileid für den Verlust deines Vaters. Da bist du in guter Gesellschaft. Meiner ist ebenso letzte Woche Montag im Hospiz von uns gegangen.

Ich bin auch im Moment wahnsinnig im Stress. Jobsuche ...
Mich wollen viele, ich will aber meist die, die kaum zu erreichen sind.

Kommt Zeit, kommmt Rat ... in allen Lebenslagen.

Danie hat geschrieben:Da bist du in guter Gesellschaft. Meiner ist ebenso letzte Woche Montag im Hospiz von uns gegangen.

Das darf doch nicht wahr sein....mein Vater starb von Freitag auf Samstag Nacht, also gerade mal nur 2 Tage vor deinem Vater.
War bei euch schon die Beerdigung ?.....bei uns ist sie "morgen 11.00 Uhr".

Ich selbst, habe das immer noch nicht so richtig realisiert, weil es so dermaßen schnell ging und ich mich mit allem ablenkte, was es zum ablenken gab (Filme, Musik etc.). Mein Vater war im Vergleich zu mir, in jeder Hinsicht absolut altmodisch. Baujahr 1939, ist er technisch und in allen anderen Dingen, irgendwo zwischen den 40ern und 50ern hängengeblieben, auch musikalisch. Trotzdem liebte er aber diese "Dudelsack-Musik", vor allem das "Amazing Grace" Lied. Das habe ich mir heute aufs Handy geladen und möchte es morgen früh beim Begräbnis abspielen....ich hoffe das ich das auch packe..
Denn sobald ich "seine Musik" anhöre/abspiele, kommen die Emotionen am meisten hoch....puuhhh..

Wie alt war dein Vater Danie ?......ich hoffe er musste nicht leiden, oder lange leiden.
Mein Vater, könnte noch leben.....wenn er erstens "uns die Wahrheit" über seinen Gesundheitszustand gesagt hätte (er war ja oft genug bei den Ärzten), bzw. auf den Rat der Ärzte gehört hätte (und sich nicht eine Woche vorher "selbst" aus dem Krankenhaus hätte entlassen lassen). Aber alles zureden ins Krankenhaus zu gehen, blieben unsererseits erfolglos.......und das ist es, was es uns (und mir) so schwer fällt, damit umzugehen. Ok Danie....ich wünsche dir noch nachträglich mein ganz herzliches Beileid. Da du fast zur selben Zeit deinen Vater verloren hast, so fällt es mir jetzt ein klein wenig leichter damit umzugehen, weil ich an dich denken kann.

Ganz liebe Grüße an dich,
Norman

Lass deine Emotionen freien Lauf. Es ist erlaubt um einen geliebten Menschen zu weinen.

Mein Vater war Mitte 60. Die Beerdigung ist am mittwoch. Er war aber im Grunde nur mein Erzeuger, die letzten Jahre bestand leider keinen Kontakt mehr. Er lag ca. 4 Monate im Hospiz. Hatte Krebs in der Lunge und im Rücken. Leiden musste er nicht wirklich, nur wenn die Dosis nicht mehr reichte und neu eingestellt werden musste. Und an solchen Tagen ging es ihm schlecht, nicht nur körperlich. Deswegen hat er sich dafür entschieden gehabt, das man ihn "schlafen legt". Das dürfen die dort zum Glück. Das heißt, die geben ihm ein Mittel das er einschläft, lassen alle Medikamente weg und innerhalb von zwei Wochen soll dann das Herz stehen bleiben. Das hat allerdings nicht mal 24 Stunden gedauert. Auch wenn es sich komisch anhört, aber ich freu mich für ihn. Man muss Menschen nicht unnötig leiden lassen. Wozu auch unnötig lange im Bett liegen und sich nicht bewegen können.
Ich hatte ihn zweimal besucht und als er sich für diese Methode entschieden hat, war ich aufm Freitag noch mal da und hab mich verabschiedet, aufm Sonntag wurde er dann schlafen gelegt. Es war sehr emotional, es wurde viel geweint. Er hat es auch erst in den letzten Wochen realisiert, das er sterben wird. Er wusste es zwar, hat aber gedacht, dass man ihn dort wieder aufpeppelt und das er dann innerhalb von zwei Jahren zu Hause sterben kann.
Ich bin extra nicht öfter dagewesen, da ich nicht wieder eine Beziehung aufbauen wollte um dann total unglücklich zu sein, wenn er stirbt. Traurig bin ich trotzdem, aber nicht so, als wäre ein geliebter Mensch von uns gegangen, wie z.B. bei meiner Mama oder meinem Papa. ( Dieser war schon vor meiner Geburt da ).
Jetzt ist da noch seine Frau, die er nach 30 Jahren im Hospiz geheiratet hat. Beide sind gerade erst Rentner geworden und wollten reisen, sie hatten sich viel vorgenommen.

Was die "Sturheit" von deinem Vater angeht ... Ich finde das ist seine eigene Entscheidung. Vlt wusste er, dass es bald zu Ende geht und wollte nicht die letzten Tage die ihm noch verbleiben im Krankenhaus sein. Durchaus verständlich. Nur das ihr euch nicht vernünftig von ihm verabschieden konntet, ist natürlich nicht so schön. Vlt hatte er auch keine Kraft mehr "zu kämpfen". Ein Mensch der gehen möchte, den sollte man auch gehen lassen.

An mich denken, darfst und kannst du immer.

Ich hoffe die Beerdigung war "schön" und ihr habt ihn "gut unter die Erde gebracht".

Das ist echt schade, dass du zu deinem leiblichen Vater nur wenig Kontakt hattest. Ich kann das zwar an Hand meiner Mutter und deren Geschwister nachvollziehen, aber irgendwie kann ich es bis heute nicht verstehen, wieso sie später "absolut" keinen Kontakt pflegten.

Mal die Kurzform:
Mein Opa (Mütterlicherseits), war im zweiten Weltkrieg und danach in Kriegsgefangenschaft. Als er in den 50ern zurück kehrte, war er verständlicherweise nach den Erlebnissen des Krieges und der Gefangenschaft, ein anderer Mensch geworden. Leider wurde er dadurch auch zum Alkoholiker, weswegen sich meine Oma kurz danach von ihm scheiden ließ. Er lebte die restlichen Jahre irgendwo bei Köln (oder in Köln), aber sowie meine Mutter, ihre Schwester und die beiden Brüder, hatten seither nie Kontakt zu ihm....bzw. auch nie versucht im hohen Alter zumindest Telefonkontakt aufzunehmen. Es kam dann damals auch (ich glaube es war in den 80ern) eine Nachricht an meine Oma, dass er verstorben sei. Aber keiner ging zur Beerdigung....das Thema wurde praktisch tot geschwiegen. Sie hatten auch so lange "ich lebe", nie viel über ihn geredet, als ob er nie existiert hätte. ...

Die Beerdigung meines Vaters war "schön", er hat eine wunderschöne Ruhestätte von uns bekommen (neben der Ahnentafel der Kriegsvermissten, wo auch mein "väterlicher Opa" drauf steht). Ein wirklich uralter Baum nebendran, der immer Schatten wirft usw. Das "Lied" konnte ich einfach nicht mehr spielen.....meine Mutter nervte mich danach noch tierisch, wieso ich das nicht gespielt habe, wobei ich sie dann sogar noch anfauchte "das ich es eben nicht kann". Sie hat es wohl nicht begriffen, dass mir das zu dem Zeitpunkt einfach zu sehr an die Nieren ging.

Das es bei euch möglich ist, einen nicht zu heilbaren Menschen und Liebsten, in Ruhe und Würde von uns gehen zu lassen, finde ich vorbildlich. Ich dachte immer, dass wäre in "ganz Deutschland" noch nicht möglich. Hoffentlich wird das demnächst auch auf alle anderen Bundesländer so übertragen, denn es gibt viel zu viel Leidende, die sich bis zum Tod mit abartigen Schmerzen plagen müssen.

Ok Danie....ich würde sagen wir beenden das Thema "Tod", auch wenn wir ja alle irgendwann davon betroffen sind.....aber ich für meinen Teil bin froh, dass ich es nun hinter mir habe...zwar nicht gedanklich, aber drüber schreiben fällt mir jetzt doch schwerer, als ich gedacht habe....mir kommt gerade alles wieder hoch....

Ganz liebe Grüße an dich,
Norman