Teenager von gleichgeschlechtlichen Eltern entwickeln sich ebenso gut wie Kinder mit Eltern beiderlei Geschlechts. Gute Beziehungen in der Familie sind für eine erfolgreiche Entwicklung wichtiger als der Familientyp, fanden Charlotte Patterson von der Universität von Virginia in Charlottesville und ihre Kollegen heraus. Ihre Ergebnisse veröffentlichen die Wissenschaftler im Fachmagazin Child Development (Nr. 75, Ausg. 6).
Die Forscher untersuchten 12 bis 18 Jahre alte Teenager aus 88 Familien. Die eine Hälfte hatte lesbische Eltern, die andere wuchs mit Vater und Mutter auf. Die Wissenschaftler ermittelten die psychosoziale Einstellung der Teenager und deren schulische Leistung. Sie verglichen jeweils Teilnehmer mit ähnlichem Alter, Einkommen und sozialer Situation, um sicher zu stellen, dass die beiden Gruppen kompatibel sind. Die Daten stammten aus einer großen nationalen Studie unter amerikanischen Jugendlichen. Sie deckte verschiedene amerikanische Bundesstaaten und unterschiedliche ethnische und sozioökonomische Gruppen ab.
Die Forscher konnten bei den Heranwachsenden beider Gruppen keine Unterschiede ausmachen: Die Jugendlichen waren gesellschaftlich gut integriert, hatten ein gesundes Selbstwertgefühl und zeigten gute schulische Leistungen. Sie waren nicht übertrieben ängstlich und wiesen nur in wenigen Fällen Symptome von Depressionen auf. Auch bei Verabredungen und bezüglich romantischer Beziehungen verhielten sich die Teenager gleich, unabhängig von der sexuellen Ausrichtung ihrer Eltern. Fühlten sich die Jugendlichen von ihren Eltern unterstützt und hatten zu ihnen eine enge Beziehung, waren sie erfolgreicher und glücklicher, sowohl zu Hause als auch in der Schule.