Nach einer Weile des Geplauders verabschiedet sich der König von mir und mit einem letzten Winken
verschwindet er zwischen den düsteren Bäumen. Nicht lange danach schallt eine Art Röhren durch den Taur e- Ndaëdelos. Merkwürdig, denke ich. Ist den für die Rothirsche schon Brunftzeit? Fast hätte man glauben können, dass das ein gigantischer Rülpser war. So einer von der Art, wie er nur durch den hastigen Verzehr von zu vielen Muffins verursacht wird.
Nach einigen hundert Metern macht mein Pfad eine Linksbiegung und nun sehe ich etwas, was mich erstarren lässt. Da liegt ja das Hoverboard, auf dem der unbekannte Hexer mit meinem Ring geflüchtet ist. Und was ist das denn? Etwas entfernt liegt eine Gestalt in embryonaler Haltung auf der Seite mit einem Daumen im Mund und schläft. Schnell, aber vorsichtig, durchsuche ich den Fremden nach meinem Schatz, kann ihn aber nicht finden. Ach, wo ist er bloß, jammere ich leise vor mich hin. Jetzt untersuche ich den Waldboden, ob der Ring vielleicht, beim Absturz, dem Dieb aus der Tasche gefallen ist. So sehr ich mich auch nach seinem güldenen Glanz sehne, so kann ich ihn doch nirgends entdecken.
Aber etwas anderes entdecke ich. Spuren von einem anderen Menschen. Nach der Schuhgröße zu urteilen von einem Jugendlichen oder einer Frau. Ich finde auch noch einige Kuchenkrümel auf dem Boden. Die fremde Spur entfernt sich vom Schauplatz des Geschehens. Diese Person muss dem Bruchpilot den Ring abgenommen haben und hat sich dann mit ihm davon gemacht. Ich muss der Spur folgen, denke ich, aber vorher habe ich noch etwas anderes zu erledigen. Aus schmalen Augenschlitzen schaue ich auf den friedlich Schlummerten. Na warte, durchzuckt es mein Gehirn, dir wird das Stehlen von Schmuckstücken noch vergehen.
Ich sammele einiges an Reisig und kleinen Ästen, sowie einen etwas dickeren Ast. Nun entzünde ich ein Feuerchen, in das ich den Ast bette. Ich warte eine Weile, bis er rot glüht. Als er so richtig schön verkohlt ist, nehme ich ihn mittels zwei Stöckchen aus der Asche, lege ihn auf die Seite und lasse ihn abkühlen. Dann nehme ich ihn auf, halte ihn hoch und betrachte zufrieden das Ergebnis. Aus dem Ast ist ein ordentliches Stück Holzkohle geworden. Jetzt ist es an der Zeit sich um mein Opfer zu kümmern, denke ich mit einem gehässigen Grinsen.
Ich begebe mich zu dem Dieb und mit großer Sorgfalt male ich ihm, mit der Kohle, ein L auf die Stirn. So Freundchen, murmele ich leise, das wird dich lehren mir meinen Schatz zu stehlen.
Nun bin ich bereit die Verfolgung der flüchtigen Person aufzunehmen. Ich habe schließlich noch eine Mission zu erfüllen.